Muss sich der Rollhockey-Zweitligist RSV Weil künftig verschärfter Konkurrenz stellen? Der Schweizer Verband strukturiert seine Ligen um und reagiert damit auch auf den zuletzt starken Zuwachs.

Es ist kein positives, aber eben verbindendes Element vieler Sportarten. Das Gros teilt Nachwuchssorgen und das beschwerliche Bemühen, Kinder und Jugendliche für sich zu gewinnen. Dies gilt umso mehr für Randsportarten, die sich nicht mit dem Trend-Etikett schmücken können – beispielsweise Rollhockey. Doch bezeugen Meldungen des Schweizer Verbandes einen positiven Trend in der Eidgenossenschaft. Auf den Tiefpunkt vor drei Jahren mit nur noch 730 lizenzierten Spielern folgte eine Steigerung um fast 30 Prozent auf nun 944 Akteure. „Innert zwei Jahren ist die Zahl Lizenzierter auf das Niveau von 2014 zurückgekehrt“, so der Verband.
Ebenso steigerte sich die Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb auf deren 101. Der RSV Weil stellte hierbei zwei Aktivteams, eine U 11 und die Alten Herren. Generell habe in der U 11, der jüngsten Altersklasse, die Zahl „in den letzten zwei Jahren frappant und überproportional zugenommen“, heißt es seitens des Verbands, der ebenso einen „starken Anstieg bei den Frauen und Mädchen“ vermeldet. Den allgemeinen Trend wollen die Verantwortlichen in einen stabilen Zustand umwandeln und titelten über die anstehende Ligareform: „Neuer Modus als Basis für Fortschritte“.
Verband verkleinert seine Topligen NLA und NLB
Zur Saison 2021/22 werden die Topligen NLA und NLB von je neun auf acht Teams verkleinert, eine Durchlässigkeit zum Unterbau mit 1. Liga (bisher NLC) und zwei regionalen Gruppen der neu installierten 2. Liga gewährt. Für den RSV Weil, in der abgebrochenen NLB-Runde auf Rang drei, dürfte damit verschärfte Konkurrenz im Bestreben, dereinst in die Beletage zurückzukehren, einhergehen. Ab 2021 sollte sich das Niveau ausgeglichener, der Aufstiegskampf der NLB enger gestalten.
„Die Zeit drängt“, begründen die Verantwortlichen die Reform. Sie wollen sowohl den Jugendspielern als auch älteren Akteuren eine Perspektive bieten, „um deren Verbleib in der Sportart zu sichern“. Gleichzeitig sei der Spielbetrieb im aktuellen Modus schwer planbar und verursache unnötige Kosten. Überdies will der Verband die eigenen Auswahlteams stärken. Offen ist derweil noch, wann die Übergangssaison 2020/21 beginnen wird.
Veröffentlicht in der Badischen Zeitung am: 25. Juni 2020
https://www.badische-zeitung.de/schweizer-rollhockey-reformiert-seine-ligen