Warum wäre Jens Schumann der ideale Hauptdarsteller in Herr der Ringe? Und warum will er in die Zukunft reisen? Der Torhüter des Rollhockey-Zweitligisten RSV Weil im BZ-Fragebogen.

Es waren große Fußstapfen, in die Jens Schumann beim RSV Weil trat. 2017 beerbte das Eigengewächs den Schweizer Ex-Nationalkeeper Daniel Dietrich, längst hat sich der 25-Jährige als Stammkraft in der Rollhockey-NLB etabliert. Mit dem RSV will der Weiler, der als Kfz-Mechatroniker in Haltingen arbeitet und seinen Meister macht, am Samstag beim RC Uttigen antreten. Weil nun aber die Schweiz als Risikogebiet gilt, steht die Partie vor der Absage. Die Entscheidung fällt erst am heutigen Freitag. Zuvor stand Schumann noch für den BZ-Fragebogen Rede und Antwort – auch zu Nichtsportlichem.
» Als Kind wollte ich werden? Polizist. Ich mag es einfach, wenn Recht und Ordnung herrscht.
Immer essen könnte ich: Da gibt es viel: Hähnchen, Steaks, Spaghetti Bolognese. Aber Lasagne liebe ich über alles.
» Mit Rollhockey begonnen habe ich… mit 14 Jahren. Ich bin durch einen Freund zum RSV gekommen, wollte auch ins Tor. Ich war damals schon immer gerne Torhüter. Auch zuvor, als ich noch Fußball in Friedlingen gespielt habe.
Lieblingsverein? Wie viele RSVler bin ich American-Football-Fan, dort eingefleischter Fan der Minnesota Vikings.
» Mein letztes Konzert: Fettes Brot, letztes Jahr in Zürich. Kleine Halle, 400 bis 500 Leute, und ich mit meinen Teamkollegen Tim Schaller, David Schröder und Marc Werner direkt an der Bühne.
Die beste Serie für einen Marathon: Friends. Und Scrubs. Aber nur bis zum J.-D.-Ende, also achte Staffel. Danach kam nichts gutes mehr.
» Inlineskates sind… ein komplett anderes Gefühl. Als Torhüter fahre ich recht wenig, sitze meist auf den Rollschuhen. Die anderen sagen öfter: „Du sitzt ja eh den ganzen Tag im Tor.“ Wenn sich aber im Training mal einer erbarmt, die Torhüterausrüstung anzuziehen, dann merken sie, wie es ist, sich darin zu bewegen, und wie schnell man ins Schwitzen kommt.
Gerne mal treffen würde ich… Adrian Peterson, ehemaliger Runningback der Minnesota Vikings. Oder Jens Lehmann, mein Lieblingstorhüter.
» Eine Sportart, in der ich talentfrei bin: Tischtennis. Mit den kleinen Bällen komm’ ich nicht klar. Ich hau’ die immer weit über die Platte weg.
Beste Ausrede, warum jemand mal nicht ins Training kam? „Ich muss Berichtshefte schreiben.“ Nicht immer nachvollziehbar, dafür gibt es bessere Zeiten. Oder spaßeshalber: Ich muss auf den Goldfisch aufpassen.
» Meine peinlichste Szene auf der Bahn: In meinem allerersten Spiel in der Jugend bin ich am Torpfosten eingepennt. Wir waren über Nacht in Konstanz, bei einem Turnier, ich konnte nicht pennen. Dann bin ich im Spiel eingeschlafen… Das wird mir heute noch ab und zu vorgehalten.
Lieblingslektüre? Gerade lese ich The Witcher. Ich habe die Serie geschaut, alle Spiele durchgespielt.
» In welchem Film wären Sie der ideale Hauptdarsteller? Herr der Ringe. Irgendein Zwerg. Ich hab’ einfach Riesenfüße, der Bart passt auch.
Beste Erfindung? Der Computer. Ich bin ein kleiner Nerd, zocke viel, wenn es reinpasst. Da kann ich auch abschalten.
» Lieblingsfach in der Schule? Geschichte, ganz klar. Ich bin Fan der griechischen und römischen Geschichte, auch das Mittelalter fasziniert mich.
Auf meinem mp3-Player fehlt auf keinen Fall… Rammstein. Aber auch Die Ärzte, Fettes Brot, Fanta 4.
» Die beste Sportart außer Rollhockey? American Football. Mich fasziniert die Logik, gerade bei Quarterbacks. Du musst einen unglaublich guten Überblick haben, die richtigen Entscheidungen treffen, schnell und fit sein.
Eine Macke von mir: Ich hab’ viele. Manchmal bin ich tollpatschig, vergesslich. Und ich rede gerne mit mir selbst.
» Zeitreise: wohin und warum? In die Zukunft, um die Entwicklung zu sehen, etwa beim Thema Klima. Das betrifft ja auch meinen Beruf: Was passiert mit dem Auto, kommt der Wasserstoff-Antrieb voran? Kommen wir in der Raumfahrt voran?
Die verrücktesten Vögel beim RSV Weil? Max Bross ist ein bisschen bekloppt, Frank Werner auch. Ich liebe sie alle. Wir sind ein Team, seit Jahren.
Rollhockey unter Corona-Bedingungen… ist momentan mit der Zehn-Mann-Begrenzung im Training schwierig. Wir können mit zwei Torhütern und acht Feldspielern ein Spiel machen, dann dürfte der Trainer aber gar nicht in der Halle sein. Abstand, Maske – das schränkt alles ein, aber wir müssen damit klar kommen. Ich hoffe, dass wir die Saison weiterspielen oder sie wieder aufnehmen können.
Veröffentlicht in der Badischen Zeitung am: 23. Oktober 2020
https://www.badische-zeitung.de/rollhockey-7/jens-schumann-ich-bin-mal-am-torpfosten-eingepennt–197187443.html